Pfarrer John Bosco aus Uganda war zwischen 1998 und 2004 Urlaubsvertretung für Herrn Pfarrer Schneider in Kötz.
Bei seinen Besuchen hat er uns unter anderem über das Schulwesen in Uganda berichtet, das aufgrund der fehlenden Mittel sehr zu wünschen übrig lässt.
In Uganda ist die Primär-Schule zwischenzeitlich Pflicht und angeblich sind 4 Kinder pro Familie vom Schulgeld befreit. Diese ist vergleichbar mit unserer Volksschule und beträgt sieben Jahre. Anschließend könnten sechs Jahre in einer Sekundärschule/Highschool folgen, um die Hochschulreife zu erlangen. Dennoch können 1/3 der über 15jährigen nicht lesen und schreiben, weil vielen Kindern der regelmäßige Schulbesuch schlicht unmöglich ist, da sie aktiv zum Lebensunterhalt beitragen, auf jüngere Geschwister aufpassen müssen oder weil ihre Angehörigen das Geld für den Schulbesuch nicht aufbringen können bzw. sie gar keine Angehörigen mehr haben. Lt. UNICEF beenden 2/3 der Grundschüler die Schule frühzeitig und ohne Abschluss.
John Bosco kam die Idee, auf einem Erbgrundstück seiner Eltern, das fünf Morgen groß ist, ein Internat mit einer Highschool zu errichten.
Von Seiten des Staats konnte man mit keiner Unterstützung rechnen – woran sich bis heute nichts geändert hat.
Mit Spenden von Kötzer Bürgern, Herrn Dieter Glokovsky und der Hilfe der Irma Pfeiffer Stiftung, wurde das Projekt gestartet.
Seit 2002 wird in der Schule unterrichtet, die ersten 42 Schüler hatten bis 2008 die Hochschulreife erreicht. Damals waren 400 Schüler (120 Jungen und 280 Mädchen) an der Schule. Aus Platzgründen konnten noch nicht alle 400 Schüler untergebracht werden, so dass jene, die Eltern hatten und nicht weiter als 10 km von der Schule entfernt wohnten, jeden Tag den Weg zu Fuß zurücklegen mussten.
Ein Direktor und 25 Lehrerinnen und Lehrer waren angestellt und jede Klasse hatte im Schnitt 60 Schüler. Die Schulräume sind im Kötzer Komplex untergebracht.
Die Unterrichtszeit ist 5 x 8 Stunden pro Woche, wobei hier volle Stunden gemeint sind. Der Samstag dient für schwächere Schüler zur Nachhilfe.
Da Mädchen in Uganda nichts wert sind, sind meist nur den Jungen Schulbesuche vorbehalten. Daher werden in dieser Highschool besonders die Mädchen berücksichtigt, sowie Waisenkinder und Kinder, deren Eltern das Schulgeld nicht zahlen können, aufgenommen.
Es unterrichtet dort auch ein 2. Pfarrer mit John Bosco. Er gibt Religion und Chemie.
Darüber hinaus hat John Bosco sieben Pfarrgemeinden zu betreuen. Die Anzahl der Gläubigen liegt bei gut 10.000. Er wird dabei von zwei Kaplänen unterstützt.
Die Verhältnisse im Umfeld sind äußerst primitiv, doch es ist für dortige Verhältnisse sehr sauber.
Zu Beginn fehlte noch ein Mädchenwohnheim. Doch durch eine mehr als großzügige private Projektspende eines Ehepaares konnte auch dieses für 700 Mädchen finanziert und gebaut werden. Am 21.05. 2008 wurde dieser Komplex mit einer Messe eingeweiht.